Lesetext Joh 10,11-16[.27-30]

Perikopen aus der Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Perikopen nach der Leseordnung
der evangelischen Kirchen

Evangelium nach Johannes

Joh 10,11-16[.27-30]

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. X.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der gute Hirte

Verse 11 - 16

 

 

Christus spricht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICh bin ein gu­ter Hir­te. Ein gu­ter Hir­te leſ­ſet ſein Le­ben fur die Scha­fe. 12Ein Mied­ling / der nicht Hir­te iſt / des die Scha­fe nicht eigen ſind / ſi­het den Wolff ko­men / vnd ver­leſ­ſet die Scha­fe / vnd fleucht / vnd der Wolff er­ha­ſchet vnd zer­ſtrew­et die Scha­fe. Der Mied­ling aber fleucht / 13denn er iſt ein Mied­ling / vnd ach­tet der Scha­fe nicht. 14Ich bin ein gu­ter Hir­te / vnd er­ken­ne die mei­nen / vnd bin be­kand den mei­nen. 15Wie mich mein Va­ter ken­net / vnd ich ken­ne den Va­ter / vnd ich la­ſſe mein Le­ben fur die Scha­fe. 16Vnd ich habe noch an­de­re Scha­fe / die ſind nicht aus die­ſem Stal­le / Vnd die ſel­ben mus ich her fü­ren / vnd ſie wer­den mei­ne ſtim­me hö­ren / Vnd wird ei­ne Herd vnd ein Hir­te wer­den.

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Christusfrage der Juden beim Tempelweihfest

Fakultativ: Verse 27 - 30

 

 

 

 

 

 

 

 

Denn mei­ne Scha­fe hö­ren mei­ne ſtim­me / vnd ich ken­ne ſie / vnd ſie fol­gen mir / 28Vnd ich ge­be jnen das ewi­ge Le­ben / vnd ſie wer­den ni­mer mehr vmb­ko­men / vnd nie­mand wird ſie mir aus mei­ner Hand rei­ſſen. 29Der Va­ter / der mir ſie ge­ge­ben hat iſt gröſ­ſer denn al­les / vnd nie­mand kan ſie aus mei­nes Va­ters hand rei­ſſen. 30Ich vnd der Va­ter ſind ei­nes.

 

 

 

Gedanken zum Text

Einleitung

Der Text Joh 10,11-16.27-30 er­zählt die Ge­schich­te vom gu­ten Hir­ten. Je­sus be­zeich­net sich selbst als gu­ten Hir­ten und er­klärt aus die­ser Rol­le he­r­aus die Be­zie­hung zu sei­nen Scha­fen, die ihm von Gott an­ver­traut sind und die auf sei­ne Stim­me, al­so auf ihn hören.

Die Inhalte

In den Versen 11-16 be­schreibt Je­sus sich selbst als den gu­ten Hir­ten, der sein Le­ben für sei­ne Scha­fe hin­gibt. Die­se Me­ta­pher des Hir­ten und sei­ner Scha­fe ist ei­ne bild­haf­te Dar­stel­lung der Für­sor­ge, die Je­sus für sei­ne An­hän­ger hat. Ein gu­ter Hir­te küm­mert sich lie­be­voll um sei­ne Her­de, be­schützt sie vor Ge­fah­ren und ist be­reit, sein Le­ben für sie zu op­fern.

Jesus betont auch die Ein­zig­ar­tig­keit sei­ner Be­zie­hung zu sei­nen Scha­fen. Er sagt, dass er sei­ne Scha­fe kennt und dass sie ihn ken­nen. Die­se Be­zie­hung be­ruht auf Ver­trau­en und In­ti­mi­tät. Je­sus ver­gleicht sich mit ei­nem Hir­ten, der sei­ne Scha­fe beim Na­men kennt und sie ruft, und die Scha­fe er­ken­nen sei­ne Stim­me und fol­gen ihm. Dies un­ter­streicht die Be­deu­tung der per­sön­li­chen Be­zie­hung der wahr­haft Gläu­bi­gen zu Je­sus und der Be­reit­schaft, sei­ner Füh­rung zu fol­gen.

In den Versen 27-30 erklärt Jesus wei­ter die en­ge Be­zie­hung zwi­schen ihm und sei­nen Scha­fen. Er be­tont er­neut, dass sei­ne Scha­fe sei­ne Stim­me hö­ren und ihm fol­gen. Dies sind Zei­chen ih­res Glau­bens und ih­rer Ver­bun­den­heit mit ihm. Jesus ver­si­chert de­nen, die ihm nach­fol­gen, dass er ih­nen ewi­ges Le­ben gä­be und dass sie in sei­ner Hand und in der Hand des Va­ters si­cher sind. Nie­mand kann sie aus sei­ner Hand rei­ßen, denn er und der Va­ter sind eins.

 

Die Botschaften

Der Text ist eine Er­mu­ti­gung für al­le Gläu­bi­gen, dass sie in Jesus einen gu­ten Hir­ten ha­ben, der sie ver­ant­wor­tungs­voll führt, ver­sorgt und be­schützt. Un­se­re Be­zie­hung zu Je­sus baut auf Ver­trau­en, Ge­hor­sam und Nä­he. Er, so ver­si­chert er uns, wird uns nie­mals ver­las­sen oder im Stich las­sen, denn er hat für uns sein Le­ben ge­ge­ben.

Jesus erklärt, dass nicht alle Men­schen zu sei­ner Her­de ge­hö­ren. Doch die­je­ni­gen, die auf sei­ne Stim­me hö­ren, die wer­den sei­ner Her­de zu­ge­führt wer­den (Vers 16).

Weiter er­klärt er, dass nicht alle, die als Hir­ten Dienst ver­rich­ten, gu­te Hir­ten sind. Gu­te Hir­ten ken­nen ihre Scha­fe und über­neh­men Ver­ant­wor­tung.

Schlechte Hirten sind sol­che Hir­ten, die nur ih­ren Job er­le­di­gen und sich spä­tes­tens dann aus der Ver­ant­wor­tung steh­len, so­bald die La­ge ernst wird. Schlech­te Hir­ten ach­ten die ih­nen an­ver­trau­ten Scha­fe nicht, sie ver­nach­läs­si­gen die Scha­fe und er­le­di­gen ih­re Auf­ga­ben nur zu ih­ren ei­ge­nen Nut­zen, eben wie Ta­ge­löh­ner.

Doch Gott selbst hat Je­sus als Hir­ten über die Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen er­wählt und hat die ihm je­den ein­zel­nen von ihnen an­ver­traut.

Daher ist es gut, die Stim­me Je­su zu ken­nen und sei­nem Ruf zu fol­gen. Es ist schlecht, dem Ruf an­de­rer zu fol­gen, die zwar be­haup­ten, sie sei­en gu­te Hir­ten und wür­den im In­ter­es­se des Vol­kes agie­ren und für das Volk ein­ste­hen, die aber den Lohn mehr ach­ten als die Ar­beit und die Men­schen, de­ren Hoff­nung auf sie ruht.

Wer die Frei­heit, das Glück und das Le­ben so­wohl der ei­ge­nen wie auch frem­der Scha­fe ge­ring­schätzt, wer sei­ne Eh­re, sei­ne An­er­ken­nung und sein Macht­ge­ba­ren über die Ver­ant­wortung für das Wohl der Scha­fe stellt, kann kein gu­ter Hir­te sein.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Joh 10,12-16

Evangelium

→ Sonntag Misericordias Domini

1899 - 1978  

Joh 10,12-16

Evangelium

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

Joh 10,23-30

2. Evangelium

→ 24. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 10,1-5.27-30

Reihe V

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

Joh 10,11-16

Reihe I

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

1979 - 2018  

Joh 10,11-16[.27-30]

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

seit 2019  

Joh 10,11-16[.27-30]

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

 

 

SprüchE: Liturgiegeschichtliche Verwendung

VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN

Vers / Typ Text Tag
1531 - 1898  

Joh 10,11a.27-28a

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wochenspruch

→ Sonntag Misericordias Domini

1899 - 1978  

Joh 10,11a.27-28a

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wochenspruch

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 10,11a.27-28a

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wochenspruch

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

1979 - 2018  

Joh 10,11a.27-28a

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wochenspruch

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

seit 2019  

Joh 10,11a.27-28a

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Wochenspruch

→ 2. Sonntag nach Ostern: Miserikordias Domini

 

 

  Hörbuch-Video

Der gute Hirte. (Joh 10,11-16.27-30)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 10,11-16.27-30

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus von sich als gu­ten Hir­ten spricht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Sabrina

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SK Version 19.09.2024